„Bei meinen Touren bin ich den Naturgewalten ausgesetzt.“
Anja Blacha – Alter: 32 Jahre – Wohnort: Zürich – Sportart: Extrem-Bergsteigen
Allein bis zum Südpol. Anja Blacha hat das gewagt. Als Extremsportlerin ist sie auf Expeditionen in der ganzen Welt unterwegs. Die 32-Jährige hat als jüngste Deutsche die höchsten Berge aller sieben Kontinente bestiegen und stand als erste deutsche Frau auf dem Gipfel des K2.
Interview: Lisa Gerth
Welchen Sport machst du und wie bist du dazu gekommen?
Eher durch einen Zufall. Im Jahr 2013 habe ich meinen ersten Aktivurlaub mit Wandern und Übernachtung im Zelt gemacht. Das fand ich so schön, dass ich weitere Reisen geplant habe und es sich zu einem richtigen Hobby entwickelt hat. Vor ein paar Jahren kamen dann die ersten Expeditionen dazu.
Kann man davon leben?
Ich kann nicht vom Sport an sich leben. Bis vor einem Jahr hatte ich noch einen normalen Job. Ich bin mittlerweile aber so bekannt, dass ich Vorträge halte und Workshops veranstalte und so mit meinem Sport Geld verdienen kann.
Was sind deine größten sportlichen Erfolge?
Für mich ist am allerwichtigsten, dass ich von jeder Expedition wieder heil und unversehrt zurückgekehrt bin. Das ist nicht selbstverständlich. Bei meinen Touren bin ich den Naturgewalten ausgesetzt. Manchmal begebe ich mich dabei in lebensgefährliche Situationen.
Was an deinem Sport fasziniert dich?
Ich setze mir Ziele, bevor ich überhaupt weiß, ob ich sie jemals erreichen kann. Ich muss mutig sein, da ich die Umgebung bei meinen Expeditionen nicht kontrollieren kann. Ich genieße es sehr, während einer Reise im Moment zu leben. Das gelingt mir im Alltag selten. Und natürlich fasziniert mich die Natur, in der ich mich bewege.
Was sind deine Ziele für die Zukunft?
Ich möchte immer wieder Neues entdecken und Neues lernen. Meine Erfahrungen gebe ich gern an andere Menschen weiter, in der Hoffnung, dass sie daraus eigenen Mut fassen können. Außerdem möchte ich mich in Zukunft stärker für Nachhaltigkeit engagieren. —
Foto: Dustin English / privat